Persönliche Erlebnisse von Katakombenfans
Haben Sie eine interessante Geschichte für Swutz? Eigene Erlebnisse in den Katakomben in Ihrer Jugend? Bitte senden Sie ihm eine Nachricht
Geschichte von Oliver / Email von Mitte Februar 2010
Hallo Sven,
habe die Webseite zufällig gefunden und möchte mal auf einen Keller hinweisen, in dem ich vor vielen Jahren selbst war, der aber inzwischen zugemauert ist.Der Ort liegt an der Neckarstraße, dort wo die ehemalige Bahnlinie die Straße quert.Von Meyernberg kommend, links in den Radweg abbiegen, am Spielplatz entlang und dann rechts abbiegen. der Weg führt wieder zur Neckarstraße raus.Dieser Hohlweg durchschneidet links eine Anhöhe mit Feld und rechts eine Erhöhung mit neueren Wohnhäusern. Früher war da nichts drauf, und vom Hohlweg konnte man in einen Felsenkeller rein. Der Keller war so geformt, dass man mittig um eine massive Sandsteinsäule rum gehen konnte. Genau auf der gegenüberliegenden Seite des Einganges, hinter der Säule war ein 2 Meter hoher Spalt in der Wand, durch den man sich durchzwängen hätte können. Wir haben das aber nicht gemacht.Neugierig wäre ich schon, was es mit dem Keller oder Gang auf sich hat.Übrigens, wenn man den Weg vor bis zur Straße geht, befindet sich links an der Böschung eine Lüftungsöffnung. Wahrscheinlich vom gegenüberliegenden Anwesen, das wesentlich tiefer liegt. zufahrt Tierarzt Zartner.Viele Grüße Oliver
Geschichte von Guido / Email von Ende September 2009
Ich heiße Guido, Jahrgang 1946. Im Alter von 5 Jahren bin ich ins Kreuz (Kulmbacherstraße 19) gezogen. Es war das Haus der Metzgerei Goldfuß (heute Blumen-Sturm). Im Haus selbst gab es keine Keller. Unser Hauskeller befand sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite unter der Metzgerei Nicklas. Der Eingang lag in der Kulmbacherstraße, wo es heute zum Schilderdienst hineingeht. Unser Keller war dem Labyrinth zum Herzog angeschlossen.
Als kleinere Kinder wurden mein Bruder Axel (Jahrg.1949) und ich , wenn wir unsere Lausbubengeschichten verzapft hatten, manchmal in den Keller eingesperrt. Dunkel, ohne Licht, muffig und unbekannt groß , war uns der Keller ein furcht einflößendes Gebilde. Nach 1 Stunde "Kellerarrest" waren wir für einige Tage oder Wochen wieder ganz "brav". Unsere Mutter verbot uns (und schaffte das auch, durch grußelige Schauergeschichten!) die Gänge hinter unserem Keller zu erforschen. Erst, als ich so 12 (und mein Bruder 9) Jahre alt war, setzten wir uns über das Verbot hinweg. Taschenlampen hatten wir keine, sondern wir erforschten das Gebiet mit Kerzen.
Die Furcht vor dem "Kellerarrest" war vorbei. Wir hatten immer einen Vorrat von Kerzen und ein altes Sturmfeuerzeug im Keller versteckt. Bekamen wir den Schlüssel zum Zugang in die Hände, ging es auf "Forschungsreise". Wir bewegten uns in den Gängen bis unter die Maisel-Brauerei, in die Keller der Aktienbrauerei und im Herzog. Am interessantesten waren die Ausflüge unter das damalige Städtische Krankenhaus. In unserer Fantasie erwarteten wir Tote, Blutbäche und Körperteile, die aus dem Krankenhaus stammen. Evtl. waren das auch Nachwehen der grußeligen Geschichten, die uns Mutter erzählte. Die total verdreckten Klamotten verrieten natürlich unserer Mutter, daß wir wieder einmal unterwegs waren. Aber unsere Neugier war stärker als alle Verbote !Mit 14 Jahren stöberte unsere "Bande" durch die gesamten Gänge (auch bis zur "Schmidt-Bräu"). Als wir in den 60er Jahren aus dem Kreuz wegzogen, gingen viele Erinnerungen und Erlebnisse in Vergessenheit.Mit großem Interesse machte ich in den vergangenen Jahren verschiedene Besichtigungstouren der Aktien+Maisel-Brauerei mit. Alte Erinnerungen kamen wieder hoch, als wir uns tief im Herzog befanden. Erstaunlicherweise erkannte man einige der Stellen, die wir in der Kinderzeit schon "erforscht" hatten.
Geschichte von Sebastian / Email von Anfang Juni 2009
...da ich erst seit einem Jahr in Bayreuth bin, kann ich dir leider nicht viel erzählen! Allerdings habe ich letztes Wochenende auf einer Party erfahren, dass es im Hinterhof der Erlanger Straße 67 (Autowerkstatt) immer wieder zu Einbrüchen des Bodens kommt! Erst vor wenigen Tagen hat sich dort erneut ein solcher Einbruch ereignet. Habe mir das Loch dann nachts mal mit spärlicher Handybeleuchtung angesehen und meine einen verschütteten Gang erkannt zu haben. Am Verlauf der ausgebesserten Teerstellen kann man deutlich die Gangrichtung erkennen! Mich hat das dann jetzt so interessiert, dass ich mir dachte ich such mal im Netz, dann bin ich auf deiner Seite gelandet und jetzt dachte ich ich schreib dir einfach mal! Vielleicht ist das ja was Neues für dich. Würde mich über eine kurze Antwort freuen. liebe Grüße Sebastian
Geschichte von Caro / Email von Mitte September 08
Also in der Jugend war es nicht direkt; ich war schon Anfang 20 und hatte in der ehemaligen Altstadtdrogerie ein kleines Blumengeschäft. Den Mietvertrag konnte ich günstig übernehmen als meine Tante, die Drogistin, verstarb. Als wir die Drogerie ausräumten sagte uns der Vermieter das in den Kellern noch 2 Felsengewölbe voll Flaschen wären die wir auch umgehend ausleeren müssten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht gewusst das auch diesem Teil der Stadt unterirdische Gänge sind.
Also räumten wir aus, tagelang und als wir damit fertig waren, ging ich zusammen mit einer Freundin mit Kreide (zum Wände kennzeichnen) und Taschenlampe bewaffnet tiefer in dieses Labyrinth hinein. Allerdings sind wir nicht sehr weit gekommen; an einer Stelle war Wasser in einer großen Fläche in den Gang gelaufen, woher war nicht ersichtlich, auf alle Fälle hatte ich keinen Badeanzug mit. An einer anderen Stelle endete der Gang schlicht mit einer Ziegelsteinmauer. Die Gewölbe die jeweils links und rechts von den Gängen abzweigten waren größtenteils leer; in manchen lagen ein paar alte Bierkisten aus Holz, vermodert und verrottet oder verrostete Eisentrümmer die Ihren ursprünglichen Zweck nicht mehr preisgaben. Ein Skelett von einem Tier fanden wir auch, vielleicht eine Ratte? Keine Ahnung. Das war schon das aufregendste Fundstück. Aber abenteuerlich war es schon.
Geschichte von Jürgen / Email von Anfang September 08
...Vielleicht kannst du dich noch daran erinnern, dass vom Siegesturm aus hinter einer Holztüre Treppen hinabgingen. War leider nie drinnen und weiß daher nichts genaues. Auch unter der Kanzer Kirche soll es ein Gangsystem geben. Ebenso hat der Opa von einem ehemaligen Schulfreund uns damals erzählt, dass es in der Eremitage ein Gangsystem gibt, der Eingang dazu sollte sich an einer Stelle befinden, an der in der Mitte ein Laubbaum steht und aussen herum 5 Nadelbäume (oder war es anders herum?). Ich hatte mich mit meinem Kumpel als 13 Jährige auf die Suche gemacht und wir haben tatsächlich eine Stelle gefunden die darauf gepaßt hätte. Allerdings stand in der Mitte nur noch ein Baumstumpf. Ein Tier hatte sich ein Loch gegraben und es war alles sehr verwachsen. Wir gruben und stiessen auf Stein in nicht gar zu großer Tiefe. Als wir wiederkamen mit primitivster Forscherausrüstung (Taschenlampe, Spiegel...) waren die Eremitager aber schneller und haben unser Loch wieder zugeschüttet. Naja war ja auch nicht genehmigt.Vom Brunnen in Schloß Tiergarten soll auch ein Gang weggehen aber das habe ich nie überprüft.